Die Très Riches Heures du Duc de Berry

f. 54v, Die Reinigung


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Das Bild hält den Zeitpunkt fest, zu dem die Jungfrau Maria vierzig Tage nach der Niederkunft den Tempel in Jerusalem aufsucht, um sich zu reinigen und dem Herrn ihren Sohn Jesus vorzustellen, um das Gesetz Mose zu erfüllen. Als Opfer brachte sie so wie dies die Regeln vorschrieben zwei Tauben dar.

Einige Autoren haben in dieser Miniatur eine Anspielung auf ein Fresko von Tadeo Gaddi in der Santa Croce in Florenz erkennen wollen. Es ist aufgrund des Entwurfs und der allgemeinen Bildorganisation durchaus möglich, dass sich die Limburg von diesem Fresko Tadeo Gaddis inspirieren ließen. Es ist jedoch sehr schwierig, zu präzisieren, woher die Inspiration genau kam, denn in jener Epoche des künstlerischen Kosmopolitismus zirkulierten Zeichnungen, Skizzen und Schemen an allen Höfen Europas.

Was jedoch die größte Aufmerksamkeit erregt, ist die Tatsache, dass die Hauptperson und diejenige, in der sich die gesamte Aufmerksamkeit bündelt, nicht wie es meist in dieser mise-en-scène der Renaissance der Fall, die Jungfrau selbst ist, sondern eine junge Frau, die in einem Korb die Tauben für die Opferung mitbringt. Ihre entspannte und gelassene Haltung sowie ihre verschobenen und schiefen Hüften sind ein unwiderlegbares Beispiel des französischen Stils dieser Zeit.

Die Jungfrau, von der himmlische Goldstrahlen ausgehen, hält das Jesuskind fest; der im orientalen Stil gekleidete heilige Joseph zeigt eine feierliche Haltung. Rechts scheinen einige Personen mit ausgefallenen Kleidern geschaffen worden zu sein, um den Eindruck von Lokalkolorit zu verleihen. Die architektonische Dekoration ist barock und detailliert; die Kuppeln des Tempels sind von einem intensiven Rot gefärbt, das den feierlichen Charakter des gesamten Ritus noch verstärkt. Aus den Fenstern eines benachbarten Palasts mit hohen Türmen betrachten einige Personen die Extravaganz der Szene.


f. 54v, La Purificación

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f. 54v, Die Reinigung

Das Bild hält den Zeitpunkt fest, zu dem die Jungfrau Maria vierzig Tage nach der Niederkunft den Tempel in Jerusalem aufsucht, um sich zu reinigen und dem Herrn ihren Sohn Jesus vorzustellen, um das Gesetz Mose zu erfüllen. Als Opfer brachte sie so wie dies die Regeln vorschrieben zwei Tauben dar.

Einige Autoren haben in dieser Miniatur eine Anspielung auf ein Fresko von Tadeo Gaddi in der Santa Croce in Florenz erkennen wollen. Es ist aufgrund des Entwurfs und der allgemeinen Bildorganisation durchaus möglich, dass sich die Limburg von diesem Fresko Tadeo Gaddis inspirieren ließen. Es ist jedoch sehr schwierig, zu präzisieren, woher die Inspiration genau kam, denn in jener Epoche des künstlerischen Kosmopolitismus zirkulierten Zeichnungen, Skizzen und Schemen an allen Höfen Europas.

Was jedoch die größte Aufmerksamkeit erregt, ist die Tatsache, dass die Hauptperson und diejenige, in der sich die gesamte Aufmerksamkeit bündelt, nicht wie es meist in dieser mise-en-scène der Renaissance der Fall, die Jungfrau selbst ist, sondern eine junge Frau, die in einem Korb die Tauben für die Opferung mitbringt. Ihre entspannte und gelassene Haltung sowie ihre verschobenen und schiefen Hüften sind ein unwiderlegbares Beispiel des französischen Stils dieser Zeit.

Die Jungfrau, von der himmlische Goldstrahlen ausgehen, hält das Jesuskind fest; der im orientalen Stil gekleidete heilige Joseph zeigt eine feierliche Haltung. Rechts scheinen einige Personen mit ausgefallenen Kleidern geschaffen worden zu sein, um den Eindruck von Lokalkolorit zu verleihen. Die architektonische Dekoration ist barock und detailliert; die Kuppeln des Tempels sind von einem intensiven Rot gefärbt, das den feierlichen Charakter des gesamten Ritus noch verstärkt. Aus den Fenstern eines benachbarten Palasts mit hohen Türmen betrachten einige Personen die Extravaganz der Szene.


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