Das Bild, das eigentlich in keinem Zusammenhang weder mit der storia noch mit der explanatio steht, nimmt zwei Drittel des Folios ein: auf der rechten Seite erscheint ein Mann, der mit wehendem Turban mit der Lanze von seinem Ross aus in den Schlund einer großen Schlange sticht, der er sich entgegen stellt. Ähnlich der bereits gesehenen Figur des Herodes zu Pferde (f. 15v.), aber mit mehr eindeutig islamischen Elementen: das um sein Haupt geknotete Tuch, das hinter ihm flattert, findet sich auf sassanidischen Darstellungen von Herrschern zu Pferde; die einfachen Geschirre des Beato de Girona sind jedoch näher bei einem Ritter eines koptischen Gewebes aus dem 6. Jahrhundert, eine Ähnlichkeit, die durch den Umstand verstärkt wird, dass dieser eine Lanze führt und keinen Bogen, wie er typisch für die sassanidische Bewaffnung wäre. Die Verwendung von Steigbügeln ordnen den Prototyp des Ritters aus dem Beato de Girona ebenfalls nach der sassanidischen Epoche ein. Obwohl in dem ikonografischen Repertoire des muslimisch beherrschten Teils der Iberischen Halbinsel keine mit einer Lanze Schlangen tötenden Reiter erhalten geblieben sind, gibt es Vorbilder mit Lanzen gegen Löwen kämpfender Reiter. D. Shepherd ordnete solche Sujets in die Ikonografie des himmlischen Jägers ein, der das Paradies symbolisiert.
In der Cappella Palatina in Palermo, ein viel späteres Werks außerhalb der Königreiche der Halbinsel mit einem bedeutsamen Repertoire muslimischer Motive, erscheint der mit einer Lanze gegen eine Schlange kämpfende Reiter häufig. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Verfasserin dieser Miniatur von einer Ikonografie mediterraner Tradition inspirieren ließ, weshalb der Beitrag der islamischen Kultur auf die Bilder des Beatus von Girona weit über einige beifällige Anregungen hinausgeht. Zu all diesem müssen weitere orientalische Elemente hinzugefügt werden wie etwa das um den Hals gebundene, das Haupt bedeckende Tuch, der dekorative Knoten im Pferdeschwanz, der Habitus mit der Lanze, die er in den Schlangenkopf bohrt oder das Sattelzeug des Pferdes in Halbmond-Form. Es besteht kein Zweifel daran, dass es sich um ein Bild in triumphierender Pose handelt, dessen Vorläufer auf Vorbildern aus der Antike aufbauen: in diesem Fall auf einem der Triumphsymbole des römischen Kaiserreichs. Das Problem liegt allerdings darin, zu wissen, welche Art von Triumph dargestellt wird: dabei können drei Hypothesen aufgestellt werden: zunächst die aus der Zurückhaltung agierende, mit der dieses Bild betrachtet werden muss, das sich in marginaler Position befindet, womit ihm folglich jeglicher Sinn, abgesehen von dem schmückenden, genommen wird; anschließend könnte ihm das Zusammentreffen islamischer Elemente in der Epoche eine negative Bedeutung geben; und letztlich gegenüber der bösen Figur des Herodes, mit der er formal in Verbindung gebracht wird, ist versucht worden, ihm einen positiven Wert beizumessen, über eine Formel des Sieges, der über mehr als drei Jahrhundert hinweg auf der Iberischen Halbinsel und in anderen Gebieten gültig blieb. So wurde im 8. Jahrhundert ein gegen eine Schlange kämpfender Ritter - obgleich nicht mit orientalischem Aussehen - einem in Madrid aufbewahrten Manuskript hinzugefügt (Real Academia de la Historia, Cod. 39, f. 159r.) und ein weiterer wurde in eine italienische Exultet-Rolle einbezogen. Die triumphale Bedeutung wird gleichfalls mit der Erscheinung der symbolischen Figur des «propugnator ad salvandum» in dem Himmelsschema auf den Folios 3v.-4r. bestätigt, die wie die begleitende Inschrift bestätigt, auf Is. 63 beruht und analog zu Christus ausgelegt wird: in seiner Rechten hält er eine Lanze und in der anderen hält er eine besiegte Schlange. So könnte der siegreiche Reiter des Beatus de Girona diesen Sinn des christlichen Siegs haben, indem er einen Kampf gegen den von der Schlange verkörperten Teufel symbolisiert, in ähnlicher Weise wie man bereits sah, es auch das Bild des Kampfs des Vogels gegen die Schlange war (f. 18v.). Sein orientalisches Aussehen würde somit nur die Abhängigkeit vonseiten der Malerin von einigen orientalischen Vorbildern, wahrscheinlich islamischen, andeuten. Wenn der Ritter einbezogen wurde, weil er in der muslimischen Triumph-Ikonografie eine Sieg-Metapher war, kehrten die geschichtlichen Umstände seine Bedeutung um, wobei sie ihm ein anti-islamischen Aussehen geben konnten, wie der Kolophon selbst des Kodex von Girona zu verstehen gibt (f. 284r.), abgeschlossen, als «in is diebus erat fredenandos flaginiz a villas/toleta ciuitas ad deuellando mauritanie»; der Reiter könnte somit als Idealporträt eines Kriegers der Reconquista ausgelegt werden. Zudem ist er in Zusammenhang mit der ihm folgenden Miniatur gebracht worden, womit er schließlich seinen marginalen Charakter verlieren würde.