Brevier von Isabella der Katholischen

f. 436v, Wappenschild der Katholischen Könige zusammen mit denen ihrer zwei Kinder und deren Ehepartnern


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Die Malerei zeigt das Wappenschild der Katholischen Könige oder genauer gesagt, die der Kronen beider Monarchen: es zeigt vor einem mit einem einfachen Rand eingefassten illusorischen blauen Hintergrund den Johannisadler, vergoldet und aufgeplustert über dem Ensemble, dessen Kopf von zwei Spruchbändern flankiert ist, auf denen zu lesen ist, links: « svb vmbra/alarvm/tvarum» und rechts «schütze/uns». Mit seinen Krallen hält er das große viergeteilte, stehende und angelehnte Wappenschild der Könige fest: das erste Geviert in den Tinkturen Rot und Gold, das das Königreich Kastilien darstellt, zeigt eine goldene Zinnenburg; in dem zweiten repräsentiert ein steigender, die Zunge ausstreckender, goldgekrönter, schwarzer Löwe auf silbernem Grund das Königreich León. Das Königreich Kastilien und León bildet ein kreuzweise geviertes Wappenschild; das nachfolgende von Aragonien wird als gespalten bezeichnet und besteht sowie man in dem dritten Geviert sieht aus vier roten Balken auf goldenem Grund und bezieht sich auf die Krone von Aragonien; in dem vierten auf silbernen Grund, schräg geviert, 1. und 4. von Aragonien, 2. und 3. auf silbernen Grund, schwarzer Doppeladler im Flug, der sich auf das Königreich Sizilien bezieht; im Schildfuß wiederholt sich das Wappenschild, allerdings umgekehrt; abschließend auf silbernen Grund am Pfahlfuß ein stilisierter Granatapfel mit rotem Anschnitt, abgeschnitten und mit zwei Blättern in grüner Farbe stellt das Königreich Granada dar. Als Wappenzelt eine geschlossene Königskrone, d.h. ein Ring aus Gold mit Edelsteinen – Rubine, Saphire und Perlen – eingefasst, bestehend aus acht Blumenrosetten von Akanthusblättern, von denen fünf sichtbar sind.
Im unteren Bereich und etwas kleiner, zwei gevierte Wappenschilder: links an einem Riemen aufgehängt das des Infanten Johann, Prinz von Asturien, und von Margarete von Österreich; rechts das von Johanna I. von Kastilien und des Erzherzogs Philipp I. von Österreich: als Wappenzelt die kaiserliche Krone. Die Wappenschilder der hispanischen Prinzen entsprechen denen der Katholischen Könige; die der Habsburger-Dynastie, welche jeweils die rechte und linke Flanke ausfüllen, sind geviert mit einer Schildauflage: in dem ersten Geviert ist die Flagge des heutigen Österreichs zu erkennen: silberfarbiger Streifen auf rotem Feld; in dem zweiten das des heutigen Burgund (Herzogtum Dijon), blaues Feld mit drei goldenen Lilien, in der Anordnung zwei und eins; in dem dem dritten das der historischen Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté: Besançon), schräggestreift gold und blau, im Verhältnis 3 und 3 mit rotem Bord; im vierten auf schwarzem Grund, goldener steigender Löwe mit heraushängender Zunge, der Brabant entspricht (Herzogtum Brüssel, Antwerpen, Löwen und Breda) und abschließend das aufgelegte kleine Wappenschild, das auf goldenem Grund einen schwarzen steigenden Löwen zeigt, der Flandern repräsentiert (Grafschaft Brügge und Gent). Beide Wappenschilder sind von drei Spruchbändern umgeben, auf denen die folgenden, dem Psalm 44,17 entnommenen Wahlsprüche zu lesen sind: « pro patribvs tvis nati svnt tibi filii » « constitvisti eos principes svper omnem terram », und 111, 2: « potens in terra erit semen eivs generatio rectorvm benedicetvr », in diesem Kontext bezogen auf die göttliche Königswürde, Macht und Fruchtbarkeit der Prinzen.
Selbstverständlich stellen die Wapppenschilder der Katholischen Könige und ihrer Kinder und Ehegatten, obwohl sie nach der Fertigstellung des Breviers angefertigt wurden, insbesondere in Bezug auf die Leitsprüche einen Terminus post quem für die Datierung des Kodex dar. Aller Wahrscheinlichkeit nach muss dieses Folio vor dem 4. Oktober 1497 hinzugefügt worden sein, dem Todestag von Johann von Trastamara, des Prinzen von Asturien. Die Ähnlichkeit des dieses ganze Folio dieses Breviers einnehmenden Bildes mit drei Wappenschildern in einem vorgetäuschten Raum mit geringer Tiefe, mit einer Malerei der Waffen von Isabella I. von Kastilien, die in einem Stundenbuch (Cleveland, The Cleveland Museum of Art, 1963-256, f.  1v) auftaucht und in dem Jahrzehnt der 90er Jahre erstellt wurde, bestätigt die Echtheit des Wappenschilds des Breviers. Die kraft Vollmacht vollzogene Doppelhochzeit fand im November 1495 in Flandern statt, wobei Francisco de Rojas als Vertreter der jungen Infanten auftrat. Die Vorlage des Kodex von Seiten des Botschafters an seine Königin war vielleicht darauf zurückzuführen, dass er dieses Ereignis unsterblich machen sollte.


f. 436v, Escudo de los Reyes Católicos junto con los de sus dos hijos y yernos

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f. 436v, Wappenschild der Katholischen Könige zusammen mit denen ihrer zwei Kinder und deren Ehepartnern

Die Malerei zeigt das Wappenschild der Katholischen Könige oder genauer gesagt, die der Kronen beider Monarchen: es zeigt vor einem mit einem einfachen Rand eingefassten illusorischen blauen Hintergrund den Johannisadler, vergoldet und aufgeplustert über dem Ensemble, dessen Kopf von zwei Spruchbändern flankiert ist, auf denen zu lesen ist, links: « svb vmbra/alarvm/tvarum» und rechts «schütze/uns». Mit seinen Krallen hält er das große viergeteilte, stehende und angelehnte Wappenschild der Könige fest: das erste Geviert in den Tinkturen Rot und Gold, das das Königreich Kastilien darstellt, zeigt eine goldene Zinnenburg; in dem zweiten repräsentiert ein steigender, die Zunge ausstreckender, goldgekrönter, schwarzer Löwe auf silbernem Grund das Königreich León. Das Königreich Kastilien und León bildet ein kreuzweise geviertes Wappenschild; das nachfolgende von Aragonien wird als gespalten bezeichnet und besteht sowie man in dem dritten Geviert sieht aus vier roten Balken auf goldenem Grund und bezieht sich auf die Krone von Aragonien; in dem vierten auf silbernen Grund, schräg geviert, 1. und 4. von Aragonien, 2. und 3. auf silbernen Grund, schwarzer Doppeladler im Flug, der sich auf das Königreich Sizilien bezieht; im Schildfuß wiederholt sich das Wappenschild, allerdings umgekehrt; abschließend auf silbernen Grund am Pfahlfuß ein stilisierter Granatapfel mit rotem Anschnitt, abgeschnitten und mit zwei Blättern in grüner Farbe stellt das Königreich Granada dar. Als Wappenzelt eine geschlossene Königskrone, d.h. ein Ring aus Gold mit Edelsteinen – Rubine, Saphire und Perlen – eingefasst, bestehend aus acht Blumenrosetten von Akanthusblättern, von denen fünf sichtbar sind.
Im unteren Bereich und etwas kleiner, zwei gevierte Wappenschilder: links an einem Riemen aufgehängt das des Infanten Johann, Prinz von Asturien, und von Margarete von Österreich; rechts das von Johanna I. von Kastilien und des Erzherzogs Philipp I. von Österreich: als Wappenzelt die kaiserliche Krone. Die Wappenschilder der hispanischen Prinzen entsprechen denen der Katholischen Könige; die der Habsburger-Dynastie, welche jeweils die rechte und linke Flanke ausfüllen, sind geviert mit einer Schildauflage: in dem ersten Geviert ist die Flagge des heutigen Österreichs zu erkennen: silberfarbiger Streifen auf rotem Feld; in dem zweiten das des heutigen Burgund (Herzogtum Dijon), blaues Feld mit drei goldenen Lilien, in der Anordnung zwei und eins; in dem dem dritten das der historischen Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté: Besançon), schräggestreift gold und blau, im Verhältnis 3 und 3 mit rotem Bord; im vierten auf schwarzem Grund, goldener steigender Löwe mit heraushängender Zunge, der Brabant entspricht (Herzogtum Brüssel, Antwerpen, Löwen und Breda) und abschließend das aufgelegte kleine Wappenschild, das auf goldenem Grund einen schwarzen steigenden Löwen zeigt, der Flandern repräsentiert (Grafschaft Brügge und Gent). Beide Wappenschilder sind von drei Spruchbändern umgeben, auf denen die folgenden, dem Psalm 44,17 entnommenen Wahlsprüche zu lesen sind: « pro patribvs tvis nati svnt tibi filii » « constitvisti eos principes svper omnem terram », und 111, 2: « potens in terra erit semen eivs generatio rectorvm benedicetvr », in diesem Kontext bezogen auf die göttliche Königswürde, Macht und Fruchtbarkeit der Prinzen.
Selbstverständlich stellen die Wapppenschilder der Katholischen Könige und ihrer Kinder und Ehegatten, obwohl sie nach der Fertigstellung des Breviers angefertigt wurden, insbesondere in Bezug auf die Leitsprüche einen Terminus post quem für die Datierung des Kodex dar. Aller Wahrscheinlichkeit nach muss dieses Folio vor dem 4. Oktober 1497 hinzugefügt worden sein, dem Todestag von Johann von Trastamara, des Prinzen von Asturien. Die Ähnlichkeit des dieses ganze Folio dieses Breviers einnehmenden Bildes mit drei Wappenschildern in einem vorgetäuschten Raum mit geringer Tiefe, mit einer Malerei der Waffen von Isabella I. von Kastilien, die in einem Stundenbuch (Cleveland, The Cleveland Museum of Art, 1963-256, f.  1v) auftaucht und in dem Jahrzehnt der 90er Jahre erstellt wurde, bestätigt die Echtheit des Wappenschilds des Breviers. Die kraft Vollmacht vollzogene Doppelhochzeit fand im November 1495 in Flandern statt, wobei Francisco de Rojas als Vertreter der jungen Infanten auftrat. Die Vorlage des Kodex von Seiten des Botschafters an seine Königin war vielleicht darauf zurückzuführen, dass er dieses Ereignis unsterblich machen sollte.


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