Die Grandes Heures der Anna von der Bretagne

f. 76v, Die Flucht nach Ägypten


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Die ersten Lichtstrahlen des Morgengrauens beginnen gerade eine Felsenlandschaft aufzuhellen, durch die schon die Soldaten des Herodes reiten, die alle Knaben im Alter von weniger als einem Jahr töten sollen. Die Heilige Familie flüchtet nach Ägypten, um Jesus in Sicherheit zu bringen. Die Gesichter der drei Personen – sogar das des Esels, auf dem die Jungfrau und das Kind reiten – bringen allerdings eine bewegende Lieblichkeit und Sanftheit zum Ausdruck. Das Jesuskind spielt mit einem Apfel, einer runden Frucht, die Sinnbild für sein weltumspannendes Reich sein kann.

 

Dieses Gemälde beweist das meisterhafte Talent von Jean Bourdichon. Die Komposition mit der Jungfrau und dem Jesuskind auf ihrem Schoß im Vordergrund und dem felsigen Bergland im Hintergrund erinnert an die Madonna in der Felsengrotte von Leonardo da Vinci.

 

Der Meister Bourdichon betont die Falten des Umhangs der Gottesmutter mit seinen unverwechselbaren Goldaufschlägen.

 

Diese Szene greift auch ganz im Hintergrund die Tötung der unschuldigen Kinder und in der Mitte eine Darstellung der spätmittelalterlichen Legende des «Wunders der Weizenernte» auf, die in der flämischen Malerei im 15. und 16. Jahrhundert sehr populär wurde.

 

Die Legende erzählt, dass Maria einen Bauern bat, den sie verfolgenden Soldaten zu erzählen, dass er beim Säen eine Familie hätte vorbeiziehen sehen. Darauf begann das Weizenfeld zu wachsen, bis es eine Höhe erreichte, die den Flüchtlingen ermöglichte, sich darin zu verstecken. Auf diese Weise beendeten die Soldaten ihre Verfolgung als sie mit dem Bauern gesprochen hatten, da sie den Schluss zogen, dass es schon sehr lange her war, dass die Flüchtlinge an diesem Feld vorbeigekommen waren, da der Weizen schon so hoch stand.

 

f. 76v, La huida a Egipto

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f. 76v, Die Flucht nach Ägypten

Die ersten Lichtstrahlen des Morgengrauens beginnen gerade eine Felsenlandschaft aufzuhellen, durch die schon die Soldaten des Herodes reiten, die alle Knaben im Alter von weniger als einem Jahr töten sollen. Die Heilige Familie flüchtet nach Ägypten, um Jesus in Sicherheit zu bringen. Die Gesichter der drei Personen – sogar das des Esels, auf dem die Jungfrau und das Kind reiten – bringen allerdings eine bewegende Lieblichkeit und Sanftheit zum Ausdruck. Das Jesuskind spielt mit einem Apfel, einer runden Frucht, die Sinnbild für sein weltumspannendes Reich sein kann.

 

Dieses Gemälde beweist das meisterhafte Talent von Jean Bourdichon. Die Komposition mit der Jungfrau und dem Jesuskind auf ihrem Schoß im Vordergrund und dem felsigen Bergland im Hintergrund erinnert an die Madonna in der Felsengrotte von Leonardo da Vinci.

 

Der Meister Bourdichon betont die Falten des Umhangs der Gottesmutter mit seinen unverwechselbaren Goldaufschlägen.

 

Diese Szene greift auch ganz im Hintergrund die Tötung der unschuldigen Kinder und in der Mitte eine Darstellung der spätmittelalterlichen Legende des «Wunders der Weizenernte» auf, die in der flämischen Malerei im 15. und 16. Jahrhundert sehr populär wurde.

 

Die Legende erzählt, dass Maria einen Bauern bat, den sie verfolgenden Soldaten zu erzählen, dass er beim Säen eine Familie hätte vorbeiziehen sehen. Darauf begann das Weizenfeld zu wachsen, bis es eine Höhe erreichte, die den Flüchtlingen ermöglichte, sich darin zu verstecken. Auf diese Weise beendeten die Soldaten ihre Verfolgung als sie mit dem Bauern gesprochen hatten, da sie den Schluss zogen, dass es schon sehr lange her war, dass die Flüchtlinge an diesem Feld vorbeigekommen waren, da der Weizen schon so hoch stand.

 

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