Brevier von Isabella der Katholischen

f. 173r, Apologie der Eroberung Granadas 1492 - Abraham befreit Lot und wird von Melchisedek belohnt


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Zum Psalterium gehörend und Psalm 109 illustrierend zeigt dieses Gemälde des Meisters des Dresdner Gebetbuchs einige gewöhnliche Aspekte bei der Darstellung dieses Psalms, der als Schutz Gottes und ein Vorläufer des Messias als König und Priester verstanden werden kann. So findet sich im Mittelbereich oben ein Ruhmesdurchblick, auf dem auf dem selben Thron sitzend – die römische imperiale Ikonografie von Portraits der Kaiser und Konsuln beachtend – ein als Ritter gekleideter David mit Regenmantel und Kaiserkrone erscheint; in seiner linken Hand hält er ein weiteres Insignium der Macht, die Weltsphäre, von der nur das Kreuz zu sehen ist, das von dem zusammen mit Gottvater gehaltenen Buch verdeckt wird, der mit päpstlichem Gewand und dreiteiligem Kronreif auftritt. Darunter wird eine Schlachtszene so wie in Genesis 14, 14-16 beschrieben entwickelt, die –in der Mitte– Abraham mit goldenem Helm und Brustpanzer beim Überwältigen eines der Könige, Anhänger von Quedorlaomer, die seinen Neffen Lot gefangen hielten, zeigt, der rechts in der Komposition als bärtiger Mann, mit gesenktem Haupt und niedergeschlagenen Augen sowie gefesselten Händen dargestellt wird, und über dessen Helm «lod» steht. Die Mitstreiter Abrahams kämpfen gegen die drei anderen Könige und deren Heere. In einer zweiten Bildebene wird die Fortsetzung der vorherigen Erzählung gezeigt, so wie man dies in Gen. 14, 18-20 liest: die Segnung Abrahams dargestellt als erster Ritter in der Schlacht über dem es eine goldene Inschrift gibt, auf der «abraha[m]» steht, durch Melchisedek, den König von Salem und Priester, dargestellt mit Tonsur und einem Brot in seiner rechten und einem Weinbehälter in der linken Hand, dessen Name in goldenen Buchstaben über ihm erscheint , «melchisedech»; er wird von seinen Dienern flankiert. Im Hintergrund ein Heer, aus dem vier Reiterfiguren herausragen, das gerade eine befestigte Stadt verlässt: wahrscheinlich die vier Könige, die Lot gefangen nahmen, als sie gerade Sodom verlassen
Der Bezug auf die Notwendigkeit, zur Sicherung der Reinheit und Stabilität des christlichen Glaubens militärische Stärke anzuwenden, ist sicherlich der herausragende Aspekt dieser Miniatur, die zweifelsohne als eine mächtige Rechtfertigung für die Eroberung Granadas 1492 diente. Die historische Tragweite dieses Ereignisses  ist enorm, nicht nur aufgrund dessen, was dies nach acht Jahrhunderten islamischer Besetzung der iberischen Halbinsel bedeutet, sondern auch in einem christlichen Europa, das die Nähe des mächtigen Islams fürchtete.

Die Malerei und Text säumende Randverzierung aus in optischen Täuschungen vor rotem Hintergrund behandelten Blumen ist für die Genter und Brügger Schule typisch. Die meisten von ihnen weisen eine violette Farbe auf und unter den Arten müssen die Akelei und die Lilie hervorgehoben werden, deren Bedeutung je nach dem Kontext mit der Leidensgeschichte Christi in Zusammenhang gebracht wird und es ist durchaus möglich, dass sie in diesem Fall den eucharistischen Gehalt und die Befreiung der Sünder auf dem Gemälde verstärken könnte.


f. 173r, Apología de la Conquista de Granada en 1492 - Abraham rescata a Lot y es recompensado por Melquisedec

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f. 173r, Apologie der Eroberung Granadas 1492 - Abraham befreit Lot und wird von Melchisedek belohnt

Zum Psalterium gehörend und Psalm 109 illustrierend zeigt dieses Gemälde des Meisters des Dresdner Gebetbuchs einige gewöhnliche Aspekte bei der Darstellung dieses Psalms, der als Schutz Gottes und ein Vorläufer des Messias als König und Priester verstanden werden kann. So findet sich im Mittelbereich oben ein Ruhmesdurchblick, auf dem auf dem selben Thron sitzend – die römische imperiale Ikonografie von Portraits der Kaiser und Konsuln beachtend – ein als Ritter gekleideter David mit Regenmantel und Kaiserkrone erscheint; in seiner linken Hand hält er ein weiteres Insignium der Macht, die Weltsphäre, von der nur das Kreuz zu sehen ist, das von dem zusammen mit Gottvater gehaltenen Buch verdeckt wird, der mit päpstlichem Gewand und dreiteiligem Kronreif auftritt. Darunter wird eine Schlachtszene so wie in Genesis 14, 14-16 beschrieben entwickelt, die –in der Mitte– Abraham mit goldenem Helm und Brustpanzer beim Überwältigen eines der Könige, Anhänger von Quedorlaomer, die seinen Neffen Lot gefangen hielten, zeigt, der rechts in der Komposition als bärtiger Mann, mit gesenktem Haupt und niedergeschlagenen Augen sowie gefesselten Händen dargestellt wird, und über dessen Helm «lod» steht. Die Mitstreiter Abrahams kämpfen gegen die drei anderen Könige und deren Heere. In einer zweiten Bildebene wird die Fortsetzung der vorherigen Erzählung gezeigt, so wie man dies in Gen. 14, 18-20 liest: die Segnung Abrahams dargestellt als erster Ritter in der Schlacht über dem es eine goldene Inschrift gibt, auf der «abraha[m]» steht, durch Melchisedek, den König von Salem und Priester, dargestellt mit Tonsur und einem Brot in seiner rechten und einem Weinbehälter in der linken Hand, dessen Name in goldenen Buchstaben über ihm erscheint , «melchisedech»; er wird von seinen Dienern flankiert. Im Hintergrund ein Heer, aus dem vier Reiterfiguren herausragen, das gerade eine befestigte Stadt verlässt: wahrscheinlich die vier Könige, die Lot gefangen nahmen, als sie gerade Sodom verlassen
Der Bezug auf die Notwendigkeit, zur Sicherung der Reinheit und Stabilität des christlichen Glaubens militärische Stärke anzuwenden, ist sicherlich der herausragende Aspekt dieser Miniatur, die zweifelsohne als eine mächtige Rechtfertigung für die Eroberung Granadas 1492 diente. Die historische Tragweite dieses Ereignisses  ist enorm, nicht nur aufgrund dessen, was dies nach acht Jahrhunderten islamischer Besetzung der iberischen Halbinsel bedeutet, sondern auch in einem christlichen Europa, das die Nähe des mächtigen Islams fürchtete.

Die Malerei und Text säumende Randverzierung aus in optischen Täuschungen vor rotem Hintergrund behandelten Blumen ist für die Genter und Brügger Schule typisch. Die meisten von ihnen weisen eine violette Farbe auf und unter den Arten müssen die Akelei und die Lilie hervorgehoben werden, deren Bedeutung je nach dem Kontext mit der Leidensgeschichte Christi in Zusammenhang gebracht wird und es ist durchaus möglich, dass sie in diesem Fall den eucharistischen Gehalt und die Befreiung der Sünder auf dem Gemälde verstärken könnte.


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