Dioskurides von Cibo und Mattioli

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), F. 122r


Zurück

Der Frauenmantel, den manche Alchemilla und andere Sternkraut nennen, ist eine Pflanze, die vor allem auf Bergwiesen wächst. Ihre Blätter ähneln jenen der Malve, sie sind jedoch härter, stärker genervt und schrumpeliger; die Blattlappen – meist acht, manchmal aber auch weniger – sind wesentlich prächtiger und alle gezahnt, sodass die offenen Blätter einem Stern gleichen. Der Stängel wächst eine Spanne hoch, häufig auch höher; von ihm gehen zahlreiche Blütenstände aus, an deren Ende die sternähnlichen, grünen bis gelblichen und sehr kleinen Blüten stehen. Die Wurzel ist fingerdick und kann eine Länge von mehr als eineinhalb Spannen erreichen. Sie wächst im Mai und blüht im Juni. Die Pflanze ist äußerst nützlich zum Heilen von inneren und äußeren Wunden, daher wird sie von deutschen Chirurgen häufig zur Zubereitung von Heiltränken für tödliche Wunden, Darmbeschwerden und Fisteln verwendet. Das Pulver der getrockneten Pflanze wird mit destilliertem Wasser der frischen oder einem Absud der getrockneten Pflanze getrunken, um Eingeweidebrüche bei Kindern zu heilen. Ein Löffel des gleichen Pulvers wird mit Wein oder Brühe verdünnt und vierzehn bis zwanzig Tage lang verabreicht, um unfruchtbare Frauen zu behandeln, wenn die Schlüpfrigkeit der Körpersäfte das Anhaften des Spermas an der Gebärmutter verhindert. Das Wasser seines Destillats wird zuerst getrunken und dann auf den Unterleib aufgetragen, um die Leukorrhoe zu stoppen; weiter eingenommen verengt es die Scheide, sodass Frauen, die keine Jungfrauen mehr sind, sich als solche ausgeben können, vor allem wenn sie mehrere Tage lang Sitzbäder im Absud nehmen. In Wasser befeuchtete und auf die Brüste aufgetragene Stofftücher sorgen dafür, dass diese schrumpfen, sodass sie rund und prall werden (f. 121v).

Pie de león (Alchemilla vulgaris), ff. 121v-122r

Zurück

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), F. 122r

Der Frauenmantel, den manche Alchemilla und andere Sternkraut nennen, ist eine Pflanze, die vor allem auf Bergwiesen wächst. Ihre Blätter ähneln jenen der Malve, sie sind jedoch härter, stärker genervt und schrumpeliger; die Blattlappen – meist acht, manchmal aber auch weniger – sind wesentlich prächtiger und alle gezahnt, sodass die offenen Blätter einem Stern gleichen. Der Stängel wächst eine Spanne hoch, häufig auch höher; von ihm gehen zahlreiche Blütenstände aus, an deren Ende die sternähnlichen, grünen bis gelblichen und sehr kleinen Blüten stehen. Die Wurzel ist fingerdick und kann eine Länge von mehr als eineinhalb Spannen erreichen. Sie wächst im Mai und blüht im Juni. Die Pflanze ist äußerst nützlich zum Heilen von inneren und äußeren Wunden, daher wird sie von deutschen Chirurgen häufig zur Zubereitung von Heiltränken für tödliche Wunden, Darmbeschwerden und Fisteln verwendet. Das Pulver der getrockneten Pflanze wird mit destilliertem Wasser der frischen oder einem Absud der getrockneten Pflanze getrunken, um Eingeweidebrüche bei Kindern zu heilen. Ein Löffel des gleichen Pulvers wird mit Wein oder Brühe verdünnt und vierzehn bis zwanzig Tage lang verabreicht, um unfruchtbare Frauen zu behandeln, wenn die Schlüpfrigkeit der Körpersäfte das Anhaften des Spermas an der Gebärmutter verhindert. Das Wasser seines Destillats wird zuerst getrunken und dann auf den Unterleib aufgetragen, um die Leukorrhoe zu stoppen; weiter eingenommen verengt es die Scheide, sodass Frauen, die keine Jungfrauen mehr sind, sich als solche ausgeben können, vor allem wenn sie mehrere Tage lang Sitzbäder im Absud nehmen. In Wasser befeuchtete und auf die Brüste aufgetragene Stofftücher sorgen dafür, dass diese schrumpfen, sodass sie rund und prall werden (f. 121v).

Cookie-Einstellungen

Wir verwenden eigene Cookies und Cookies von Dritten, um unsere Dienste zu verbessern, indem wir Ihre Surfgewohnheiten analysieren. Weitere Informationen finden Sie unter Unsere Cookie-Richtlinie. Sie können alle Cookies akzeptieren, indem Sie auf die Schaltfläche Akzeptieren klicken, oder ihre Verwendung konfigurieren oder ablehnen, indem Sie HIER klicken.