Lazzat al-nisâ (Die Lust der Frauen)  

Elefant mit Howdah – f. 19r


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Ein guter Freund berichtete: „Einmal war ich in der Wüste unterwegs, als ich plötzlich aus der Ferne einen Elefanten herbeikommen sah, der auf seinem Rücken eine Howdah trug. Von Angst erfüllt erklomm ich einen Bau. Unter diesem Baum setzte er die Howdah ab und begann in der Umgebung zu weiden.
 
Nach einer Weile sah ich, dass eine hübsche Frau der Howdah entstieg. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie eine so bezaubernde Frau gesehen. Ich kletterte vom Baum herunter und ging auf sie zu; sie kam mir entgegen und ich befriedigte an ihr mein Verlangen. Als sie gesättigt war, zog sie eine lange Schnur aus ihrer Tasche und machte einen Knoten daraus.“ Verwundert fragte ich: „Wozu dient diese Schnur und warum machst du einen Knoten in sie?“ Sie erwiderte: „Dies ist mein Ehegatte, in Wirklichkeit ist er kein Elefant. Es ist ein menschliches Wesen“. Ich fragte: „Dieser Elefant ist dein Ehegatte?” Sie antwortete: „Ja, er ist mein Ehegatte. Er ist Magier und Yogi. Aber aus Widerwillen und Eifersucht hat er mich geheiratet und zu sich nach Hause geholt. Aus Eifersucht wollte er mich niemandem zeigen, noch möchte er, dass ich in der Stadt bin. Ständig hebt er mich auf seinen Rücken und vagabundiert durch die Ebenen, Berge und Wüsten...“

 

Übersetzung des Texts von Lazzat al-nisâ angefertigt von:
Willem Floor (freier Forscher)
Hasan Javadi (Universität Kalifornien, Berkeley)
Hormoz Ebrahimnejad (Universität Southampton)


 

Elefante con howdah - f. 19r

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Elefant mit Howdah – f. 19r

Ein guter Freund berichtete: „Einmal war ich in der Wüste unterwegs, als ich plötzlich aus der Ferne einen Elefanten herbeikommen sah, der auf seinem Rücken eine Howdah trug. Von Angst erfüllt erklomm ich einen Bau. Unter diesem Baum setzte er die Howdah ab und begann in der Umgebung zu weiden.
 
Nach einer Weile sah ich, dass eine hübsche Frau der Howdah entstieg. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie eine so bezaubernde Frau gesehen. Ich kletterte vom Baum herunter und ging auf sie zu; sie kam mir entgegen und ich befriedigte an ihr mein Verlangen. Als sie gesättigt war, zog sie eine lange Schnur aus ihrer Tasche und machte einen Knoten daraus.“ Verwundert fragte ich: „Wozu dient diese Schnur und warum machst du einen Knoten in sie?“ Sie erwiderte: „Dies ist mein Ehegatte, in Wirklichkeit ist er kein Elefant. Es ist ein menschliches Wesen“. Ich fragte: „Dieser Elefant ist dein Ehegatte?” Sie antwortete: „Ja, er ist mein Ehegatte. Er ist Magier und Yogi. Aber aus Widerwillen und Eifersucht hat er mich geheiratet und zu sich nach Hause geholt. Aus Eifersucht wollte er mich niemandem zeigen, noch möchte er, dass ich in der Stadt bin. Ständig hebt er mich auf seinen Rücken und vagabundiert durch die Ebenen, Berge und Wüsten...“

 

Übersetzung des Texts von Lazzat al-nisâ angefertigt von:
Willem Floor (freier Forscher)
Hasan Javadi (Universität Kalifornien, Berkeley)
Hormoz Ebrahimnejad (Universität Southampton)


 

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