Portolankarten-Atlas, anonymer Verfasser
Dieppe, 1547
Weltatlas, der 15 Seekarten enthält, Deklinationstabellen, usw.
Portolankarten:
1. « Land von Java » (Ostküste Australiens?)
2. « Jave » (Nordküste Australiens?), ein Teil Asiens, Inselindien
3. « Java-Land » (Westküste Australiens?)
4. Persischer Golf und Rotes Meer
5. Südostafrika und Madagaskar
6. Atlantischer Ozean Küsten Afrikas und Brasiliens
7. Nordwesten Afrikas
8. Europa und Nordafrika
9. Nordamerika, Ostküste
10. Mittelamerika
11. Karibik und Brasilien
12. Südamerika: La-Plata-Fluss und Magellanstraße
13. Europa und Nordafrika
14. Adriatisches Meer
15. Ägäisches Meer
Pergament , ff. iv (modernes Pergament und Papier) + 34 (17 gefalzte Doppelblätter, Rückseiten der Nautiktabellen unbeschrieben) + iv (modernes Pergament und Papier); 390 _ 280 mm (Kartenformat: 370 x 480 mm auf Doppelseite, mit Abweichungen).
1-182 mit jedem im Falz mit Pergamentstreifen verstärkten Doppelblatt, Lagensignatur in der Ecke unten rechts, einige teilweise oder vollständig beschnitten. Außenränder mit 1 farbigen hervorgehobenen Linie oben und unten mit Rumbenlinien an den Seitenrändern, die Karten 1-5 und 11 enthalten dekorierte Ränder.
Systeme der Nummerierung: -Seitenzählung in Tinte mit arabischen Ziffern im oberen mittleren Teil jedes Bogens; -Vollständige Nummerierung der Karten (1 bis 15) mit Bleistift in der oberen, linken Ecke der freien Seiten, die jeder Karte vorangehen.
Nomenklatur in Kleinschreibung mit schwarzer und roter Tinte, mit Gold für die geographischen Bereiche, Festlandbereiche farblich gekennzeichnet mit in blau, rot oder gold gemalten Inseln; zahlreiche Windrosen auf jeder Karte mit den gebräuchlichen 32 Rumbenlinien in schwarz, rot und grün für die Haupthimmelsrichtungen; großzügig illustriert mit unterschiedlichen Szenen, Schiffen, Meerestieren, Herrschern, usw. Ausrichtung: Süd im oberen Bereich.
Um 1805 in rotem, mit Gold ornamentiertem Ziegenleder gebunden.
Wahrscheinlich in Dieppe (Frankreich) entstanden, entweder von einem portugiesischen Kartographen oder auf der Grundlage eines portugiesischen Prototyps, aufgrund des portugiesischen Einflusses bei den Ortsnamen.
Die Karten 14 und 15 scheinen aus einer anderen Hand, da sie hinsichtlich kartographischer Technik und künstlerischen Stil abweichen.
Auf f. 1 befindet sich unter einer Armillarsphäre die Inschrift: “Nicolas Vallard aus Dieppe, 1547”.
Wahrscheinlich ist Vallard nicht der Kartograph, sondern der erste Eigentümer, dessen Wappenschild das in der Mitte der Randillustration auf f. 11 sein könnte.
Geschichte des Kodex :
Charles Maurice de Talleyrand-Périgord, Prinz von Bénévent (1754-1838).
Er verkaufte ihn am 8. Mai 1816 an Robert Triphook, London, n. 3464.
Er verkaufte ihn am 29. März 1833 an Henry Bohn, Evans, n. 445.
David Steward Ker verkaufte ihn am 7. Mai 1849 an Sir Thomas Phillipps, London, pt. IV, n. 791. “Phillipps MS 13199” eingetragen auf den Vorsatzblättern ii und iii, und sein Exlibris auf dem hinteren Buchdeckel zusammen mit dem Datum “1850” und einer Anmerkung mit Beschreibung des Manuskripts.
1924 mit Privatmitteln von Henry E. Huntington über A.S.W. Rosenbach erworben.